Am 08.06.2021 erschien dieser Artikel im Lippstädter Patrioten
https://www.derpatriot.de/artikel/lippstadt/faire-fussbaelle-zeigen-kinderarbeit-die-rote-karte.html
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Vielen Dank für die Berichterstattung!
Der Artikel enthielt Auszüge dieser Pressemitteilung:
Mit Fairen Fußbällen und Schokobrötchen Kinderarbeit die Rote Karte zeigen!
Obwohl Kinderarbeit in fast allen Ländern offiziell verboten ist, arbeiten nach Schätzung der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) weltweit 152 Millionen Kinderarbeiter*innen zwischen 5 und 17 Jahren, das ist jedes 10. Kind. Kinder müssen auf den Kakaoplantagen in Ghana und der Elfenbeinküste viel zu schwere Kakaosäcke schleppen, mit gefährlichem Werkzeug umgehen oder ungeschützt giftige Pestizide versprühen, sie schuften in den Goldminen Burkina Fasos und den Steinbrüchen in Indien, sie werden als Kindersoldaten in den Krisengebieten eingesetzt oder sie werden zur Kinderprostitution gezwungen.
Es gibt viele Gründe für Kinderarbeit, der wichtigste ist die extreme Armut. Arbeitende Kinder müssen meist zum Familieneinkommen beitragen, weil die Eltern alleine zu wenig verdienen, um die Familie ernähren zu können. Zu niedrige Löhne der arbeitenden Eltern, zu niedrige Preise für die von ihnen erzeugten Produkte, eingeschränkter Zugang zu Bildung und sozialer Sicherheit, der Tod eines Elternteils, Schulden usw. tragen dazu bei, dass Eltern sich gezwungen sehen, ihre Kinder zur Arbeit statt in die Schule zu schicken. Die Corona Pandemie verschärft die Lage noch einmal, denn unter den wirtschaftlichen und sozialen Folgen leiden vor allem die Ärmsten. Für die Kinder bedeutet die Armut der Eltern dann, dass sie hart mitarbeiten müssen, nicht zur Schule gehen können und damit auch keine Perspektive auf ein menschenwürdiges Leben und eine bessere Zukunft haben!
Weltweit werden Mädchen und Jungen als billige Arbeitskräfte ausgenutzt, damit Menschen in Europa billig einkaufen können. Auch in deutschen Supermärkten und Geschäften werden Produkte verkauft, an denen Kinder mitarbeiten mussten, zum Beispiel Schokolade (Kinder arbeiten bei der Ernte der Kakaofrüchte u.a. in Ghana) und Handys (Kinder arbeiten im Abbau von Coltan z.B. in der DR Kongo). Auch in der Produktion von Fußbällen müssen Kinder häufig arbeiten. Die meisten Fußbälle (80%) werden in Pakistan hergestellt. Die 32 Waben werden von Hand – häufig von Kindern – zusammengenäht. Dafür braucht eine Näherin oder ein Näher ca. 2 Stunden, das heißt in 7 Stunden sind höchstens 3 Bälle zu schaffen. Dafür verdient der Näher oder die Näherin ca. 50 Cent pro Ball.
Die UNO hat 2021 zum internationalen Jahr der Abschaffung der Kinderarbeit ausgerufen. Die Staaten sind aufgefordert, die schlimmsten Formen von Kinderarbeit zu beseitigen und zu verbieten. Bis 2025 soll Kinderarbeit in jeglicher Form beendet sein.
Viele Organisationen wie Unicef und auch Brot für die Welt setzen sich ebenfalls für die Beseitigung von Kinderarbeit und für die Einhaltung der Kinderrechte ein. Brot für die Welt ruft unter dem Motto „Kindern Zukunft schenken“ dazu auf, mit einer Spende die Arbeit von Brot für die Welt gemeinsam mit den Partnerorganisationen vor Ort zu unterstützen. So kann z.B. auf den Philippinen Kindern, die auf Zuckerrohrplantagen arbeiten, der Weg zurück in die Schule eröffnet werden und in Paraguay können indigene Kinder und Jugendliche dabei unterstützt werden, für ihre Rechte zu kämpfen.
Auch in Lippstadt wird das Thema „Kinderarbeit“ in diesem Jahr im Fokus von verschiedenen Aktionen der Fairtrade Town Lippstadt-Gruppe (FTT) und des Weltladens stehen. Dabei wird der Blick besonders und die Produktion von Fußbällen und Schokolade gerichtet. Passend zur Europameisterschaft hat die FTT-Gruppe alle Jugendmannschaften der Lippstädter Fußballvereine zu einem Fußball-Quiz mit vielen Informationen zum Thema Kinderarbeit eingeladen. Unter den Teilnehmenden werden acht Mannschaftssätze von jeweils fünf hochwertigen fair gehandelten Fußbällen (Derbystar Gamma TT) verlost. Die Fußbälle wurden von dem Lions Club Lippstadt und dem Deutschen Gewerkschaftsbund Kreis Soest gesponsert. Bei Intersport Arndt sind die fairen Fußbälle käuflich zu erwerben.
Am 10. Juni in der Zeit von 14.00 – 17.00 Uhr wird im Innenhof der Thomas-Valentin-Stadtbücherei mit einem Quiz und vielen Informationen auf die Produktionsbedingungen von Kakao hingewiesen. Mit fairen Zutaten produzierte Schokobrötchen werden gegen eine Spende für das Projekt „Kindern Zukunft schenken“ von Brot für die Welt (s.o.) abgegeben.
Um 16.00 Uhr werden dort den Mannschaften, die das Fußball-Quiz gewonnen haben, die fairen Fußbälle überreicht. Dazu lädt die FFT-Gruppe alle Interessierten herzlich ein!
Wir alle können als Verbraucher*innen etwas zur Beseitigung von Kinderarbeit tun. Dafür ist es wichtig, möglichst regional, saisonal und fair gehandelte Produkte zu kaufen. Siegel wie das Fairtrade-Siegel helfen, solche Produkte zu erkennen. Im Fairen Handel ist ausbeuterische Kinderarbeit verboten und die Arbeiter*innen sind durch international geltende Rechte geschützt.
So können wir alle beim Fußballkauf, beim Schokoladenkauf und bei jedem Einkauf Kinderarbeit die Rote Karte zeigen!
Mit der Unterstützung der Initiative Lieferkettengesetz können wir auch hier in Deutschland politische Maßnahmen zur Beseitigung von Kinderarbeit einfordern, wie beispielsweise ein Lieferkettengesetz, das Unternehmen verpflichtet dafür zu sorgen, dass die jeweiligen Produkte ohne Kinderarbeit und unter fairen Bedingungen produziert wurden.
[Quelle Beitragsbild: Brot für die Welt]