Vortrag zu fairer Kleidung am Lippe-Berufskolleg
Was ist Fast Fashion? Franziska Menge von der Christlichen Initiative Romero aus Münster war der Einladung des Bildungsgangs Einzelhandel gefolgt und führte mit drei Klassen einen Workshop zu diesem Thema durch. Gespannt verfolgten die Schülerinnen und Schüler die Ausführungen zu den Folgen von Fast Fashion:
- Kaufen,
- tragen,
- wegwerfen.
So entwickeln sich Konsum und Umsatz von Kleidung weltweit. Jeder Deutsche kauft ca. 60 Kleidungsstücke pro Jahr, viele von diesen werden gar nicht oder nur einmal getragen. Was passiert mit dem Top, das nur einmal getragen wurde? Es landet – so wie 82 % aller Kleidungsstücke, die nicht mehr getragen werden – im Restmüll. Die Anzahl der Kleidungskäufe hat sich in den letzten sechs Jahren fast verdoppelt, doch wir geben kaum mehr Geld für Kleidung aus. Auf wessen Kosten dies letztendlich geschieht, konnten die Auszubildenden in einem Rollenspiel erfahren. Für ein T-Shirt, das für 19,00 € im Laden verkauft wird, erhält die Näherin in Sri Lanka gerade einmal 0,10 €. Das, was die Näherinnen als Monatslohn bekommen, deckt nur ca. 20 % des existenzsichernden Lohns für eine vierköpfige Familie ab.
Aber auch die Folgen von Fast Fashion für unsere Umwelt wurden in dem Workshop deutlich: ein sehr hoher Verbrauch von Wasserressourcen, hohe Treibhausgas-Emissionen und ein hoher Verbrauch von Chemikalien und Erdöl für die Herstellung der Kunstfasern, die dann als Mikroplastik in den Weltmeeren landen.
„Der Workshop hat die Schülerinnen und Schüler in ihrer Rolle als Konsumenten kritisch werden lassen, aber sie lernten auch, dass sie als Mitarbeiter im Einzelhandel durch verantwortungsbewussten Einkauf und gute Beratung einen Beitrag zur Nachhaltigkeit im Handel zu leisten können,“ sagt Fachlehrerin Roswitha Lauber vom Lippe-Berufskolleg.
[Beitragsbild: Die Schülerinnen Isabell Prinz, Michelle Klein und Johanna Stukenkemper (v. l. n. r.) informieren sich mit Roswitha Lauber und Franziska Menge vom CIR Münster über faire Kleidung.]
Der Beitrag wurde auszugsweise im Lippstädter Patrioten veröffentlicht. Wir danken für die Berichterstattung.