Bei einer Gesprächsrunde über deutsche Pharmakonzerne in Brasilien und Indien am Dienstag, 4. Dezember 2012, 20 Uhr, im FUgE-Weltladen, Widumstr. 14, Hamm, berichten Dr. Rogerio Hoefler, Mitarbeiter des Brasilianischen Medikamenten-Zentrums, und Dr. Christiane Fischer, BUKO Pharma-Kampagne, über die unseriöse Geschäftspraxis von Boehringer Ingelheim, Bayer und Baxter in Brasilien und Indien.
Die BUKO Pharma-Kampagne setzt sich für den kostengünstigen Zugang zu unentbehrlichen Arzneimitteln in den Ländern des Südens und die Forschung für vernachlässigte Krankheiten ein.
Dr. Christiane Fischer prangert die Geschäftspraktiken an: „Die Patentpolitik der großen Pharmakonzerne sichert sich einen Monopol bei der Herstellung von Medikamenten und verursacht einen Mangel an Studien zu Tropenkrankheiten wie Malaria, Filariose, die Augenkrankheit Trachom, die Wurmkrankheit Bilharziose, an denen jedes Jahr eine halbe Million Menschen in armen Ländern sterben.“
Dr. Rogério Hoefler stellt fest: „Rund 600.000 Menschen sind in Brasilien HIV positiv. Deren Kosten für die Behandlung werden zunehmend teuer. Seit fünf Jahren ist die Zahl der Neuerkrankungen jedoch stabil, die Sterblichkeit durch AIDS sank um 40% und die Lebenserwartung der Erkrankten verlängerte sich deutlich.“
Außerdem geht Dr. Rogério Hoefler auf die kulturellen und sozialen Faktoren ein, wie sich junge Leute durch Werbenspots für die Nutzung von Kondomen angesprochen fühlen und somit zur erfolgreichen HIV/AIDS-Kampagne in Brasilien der 90er Jahre geführt haben.
Die Veranstaltung wird von Elisabeth Nieder, Apothekerin und Mitglied im FUgE-Vorstand, moderiert.
Die Übersetzung aus dem Portugiesisch ins Deutsch übernimmt Marcio Soares, Funkhaus Europa Journalist aus Bremen.
Die Gesprächrunde findet u.a. in Kooperation mit der BUKO Pharma-Kampagne und der europäischen Akademie statt.
Die Veranstaltung wird von Engagement Global gefördert.
Ansprechpartner / Pressekontakt
Herr Marcos da Costa Melo
FUgE-Geschäftsführer und Eine-Welt-Koordinator (Ruhr Ost / Soest)
Forum für Umwelt und gerechte Entwicklung e.V. – FUgE
Tel. 02381 – 41511